Liebe Freunde!
Auch dieses Jahr hat Papst Benedikt XVI ein Schreiben an die Jugendlichen zum Weltjugendtag in Rio de Janeiro veröffentlicht. Wir sind aufgerufen Jünger Jesu zu sein! Hier ein paar Ausschnitte aus der Botschaft. Die komplette Botschaft könnt ihr hier nachlesen.
Viel Spaß und hl.Geist beim Lesen!
»Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern«
(vgl. Mt 28,19)
(vgl. Mt 28,19)
Liebe Jugendliche!
Ich grüße euch voll Freude und Zuneigung. Ich bin
sicher, daß viele von euch stärker »in Christus verwurzelt und auf ihn
gegründet, fest im Glauben« (vgl. Kol 2,7) vom Weltjugendtag in Madrid zurückgekehrt sind. Und jetzt bereiten wir uns auf den nächsten
Weltjugendtag vor, der im Juli 2013 in Rio de Janeiro, in Brasilien, gefeiert
werden wird.
Zunächst möchte ich euch erneut einladen, an
dieser wichtigen Begegnung teilzunehmen. Die berühmte Statue von Christus, dem
Erlöser, die diese schöne brasilianische Stadt beherrscht, wird ihr beredtes
Symbol sein: Seine offenen Arme sind das Zeichen der Annahme, die der Herr
allen zuteil werden läßt, die zu ihm kommen, und sein Herz steht für die
unermeßliche Liebe, die er einem jeden und einer jeden von euch entgegenbringt.
Laßt euch von ihm anziehen!Ich lade euch ein, euch auf den Weltjugendtag in Rio de Janeiro vorzubereiten, indem ihr schon jetzt über das Thema der Begegnung nachdenkt: »Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern« (vgl. Mt 28,19). Es handelt sich um den großen Missionsauftrag, den Christus der ganzen Kirche hinterlassen hat und der auch heute, nach 2000 Jahren, noch aktuell ist. Jetzt muß dieses Gebot kraftvoll in eurem Herzen widerhallen.
Ein dringender Aufruf
Gott ist Liebe. Der Mensch, der Gott vergißt, ist
ohne Hoffnung und wird unfähig, seinesgleichen zu lieben. Daher ist es dringend
notwendig, die Gegenwart Gottes zu bezeugen, damit jeder sie erfahren kann: Das
Heil der Menschheit und das Heil eines jeden von uns steht auf dem Spiel. Wer
diese Notwendigkeit versteht, kann nicht umhin, mit dem hl. Paulus auszurufen:
»Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!« (1 Kor 9,16).
Werdet zu Jüngern Christi
Man kann kein wahrhaft gläubiger Mensch sein,
ohne zu evangelisieren. Und die Verkündigung des Evangeliums kann nur aus der
Freude hervorgehen, Christus begegnet zu sein und in ihm den Fels gefunden zu
haben, auf den man die eigene Existenz aufbauen kann. Wenn ihr euch bemüht, den
anderen zu dienen und ihnen das Evangelium zu verkündigen, wird euer oft in
verschiedene Tätigkeiten zersplittertes Leben, seine Einheit im Herrn finden,
ihr werdet auch euch selbst aufbauen und im Menschsein wachsen und reifen.
Es ist notwendig, das zu kennen, woran man glaubt, um es
verkündigen zu können.
»Ihr müßt Euren Glauben so präzise kennen wie ein
IT-Spezialist das Betriebssystem eines Computers. Ihr müßt ihn verstehen wie
ein guter Musiker sein Stück. Ja, Ihr müßt im Glauben noch viel tiefer
verwurzelt sein als die Generation Eurer Eltern, um den Herausforderungen und
Versuchungen dieser Zeit mit Kraft und Entschiedenheit entgegentreten zu
können«
Ich denke, ihr habt schon mehrmals erlebt, wie
schwierig es ist, eure Altersgenossen in die Glaubenserfahrung einzubeziehen.
Oft werdet ihr festgestellt haben, daß bei vielen Jugendlichen, besonders in
bestimmten Phasen des Lebensweges, der Wunsch vorhanden ist, Christus
kennenzulernen und die Werte des Evangeliums zu leben, dies aber von einem
Gefühl der Unzulänglichkeit und Unfähigkeit begleitet ist. Was kann man da tun?
Vor allem eure Nähe und euer einfaches Zeugnis werden ein Weg sein, durch den
Gott ihr Herz berühren kann. Die Verkündigung Christi geschieht nicht nur durch
Worte, sondern muß das ganze Leben einbeziehen und sich in Gesten der Liebe
umsetzen. Zum Evangelisierer wird man aus der Liebe heraus, die Christus uns
geschenkt hat; unsere Liebe muß also der seinen immer mehr gleichgestaltet
werden.
Mit
der ganzen Kirche
Liebe Jugendliche, um dort, wohin ihr gesandt
seid, fest im Bekenntnis des christlichen Glaubens zu stehen, braucht ihr die
Kirche. Niemand kann allein Zeuge des Evangeliums sein. Jesus hat seine Jünger
gemeinsam ausgesandt: »Macht zu Jüngern« steht im Plural. Wir geben also unser
Zeugnis stets als Glieder der christlichen Gemeinde, und unsere Sendung wird
fruchtbar durch die Gemeinschaft, die wir in der Kirche leben: An unserer
Einheit und Liebe zueinander erkennen die anderen uns als Jünger Christi (vgl. Joh
13,35).
»Hier bin ich, Herr!«
Abschließend, liebe Jugendliche, möchte ich euch
einladen, tief in euch selbst den Ruf Jesu zu hören, sein Evangelium zu verkünden.
Wie die große Statue Christi, des Erlösers, in Rio de Janeiro zeigt, ist sein
Herz offen für die Liebe zu allen, ohne Unterschiede, und seine Arme sind
ausgestreckt, um jeden zu erreichen. Ihr sollt das Herz und die Arme Jesu sein!
Geht hin und bezeugt seine Liebe, seid die neuen Missionare, beseelt von Liebe
und annahmebereiter Offenheit!
Und habt keine Angst: Jesus, der Retter der Welt,
ist bei uns alle Tage bis zum Ende der Welt (vgl. Mt 28,20)!
Aus dem Vatikan, am 18. Oktober 2012